
Vor drei Monaten habe ich mir den Bambu Lab A1 Mini 3D-Drucker zugelegt – und seitdem druckt er fast täglich. Zuvor hatte ich einen Anycubic i3 Mega, mit dem ich zwar viel gelernt habe, der aber auch einige Eigenheiten hatte. Der A1 Mini hat mir gezeigt, dass 3D-Druck auch ohne ständiges Nachjustieren und Troubleshooting einfach funktionieren kann.
In diesem Beitrag erzähle ich, wie sich der Drucker im Alltag schlägt, was ich bisher damit gedruckt habe, wie er sich im Vergleich zu meinem alten Drucker macht und ob er eine Empfehlung wert ist.
Inhalt
Erste Eindrücke & Inbetriebnahme
Ich hatte schon einige Erfahrungen mit 3D-Druckern, aber der A1 Mini war der erste, bei dem ich beim Einrichten nicht geflucht habe.
Beim Anycubic i3 Mega musste ich damals erst die Achsen justieren, das Heizbett von Hand nivellieren und verschiedene kleine Anpassungen vornehmen, bevor der erste Druck einigermaßen funktionierte. Beim Bambu Lab A1 Mini war das komplett anders.
- Auspacken & Aufbauen: Der Drucker war innerhalb weniger Minuten aufgebaut. Keine komplizierte Montage – nur aus der Verpackung nehmen, Schutzfolien entfernen und anschließen.
- Automatische Kalibrierung: Kein manuelles Leveln mehr! Der Drucker kalibriert sich selbst, was unglaublich viel Zeit spart.
- Erste Drucke: Direkt aus der Box lief der erste Druck perfekt. Kein Nachjustieren, keine Fehldrucke – einfach loslegen.
Die ersten paar Tage habe ich verschiedene kleine Modelle getestet, um die Druckqualität zu beurteilen. Schnell wurde klar, dass dieser Drucker nicht nur einfach zu bedienen ist, sondern auch eine beeindruckende Präzision bietet.


Was ich mit dem A1 Mini drucke
Seit ich den Bambu Lab A1 Mini besitze, hat sich mein Druckverhalten stark verändert. Früher musste ich Modelle oft selbst in einem CAD-Programm erstellen oder auf Plattformen wie Thingiverse nach passenden Vorlagen suchen, die dann erst aufbereitet werden mussten. Mit Bambu Lab’s eigener Plattform „MakerWorld“ ist das deutlich einfacher geworden.
Bambu hat mit MakerWorld eine Art eigenes Thingiverse geschaffen, aber mit einem entscheidenden Vorteil: Viele Modelle sind bereits mit fertigen 3D-Druck-Profilen hinterlegt. Das bedeutet, dass ich nicht erst mühsam Slicing-Einstellungen vornehmen muss, sondern direkt aus der App heraus auf „Drucken“ tippen kann – und der Druck startet sofort.
Ich habe sogar selbst schon einige meiner Modelle auf MakerWorld hochgeladen, darunter:
Eine Halterung für das Babyphone – Eine spezielle Kamera-Halterung für das Babybett, damit der Winkel perfekt eingestellt werden kann.
Ein Trenner-System für Schubladenbehälter – Damit verschiedene Kleinteile ordentlich getrennt bleiben und nicht durcheinanderfliegen.

Neben meinen eigenen Kreationen habe ich auch schon viele vorgefertigte Modelle von anderen Nutzern gedruckt, die direkt mit optimalen Einstellungen versehen waren. Das spart enorm Zeit und macht den gesamten Druckprozess so einfach wie nie zuvor.
Smart-Home-Gehäuse & Zubehör
Eines meiner Hauptprojekte war das Drucken von Gehäusen für meine Smart-Home-Sensoren. Viele Sensoren und Aktoren kommen ohne vernünftige Halterungen oder Abdeckungen, sodass sie entweder improvisiert befestigt werden müssen oder ungeschützt herumliegen. Mit dem A1 Mini konnte ich perfekt passende Gehäuse entwerfen und drucken, die:
Genau auf meine Sensoren zugeschnitten sind – Keine Kompromisse bei Größe oder Form.
Besseren Schutz bieten – Vor Staub, Stößen und versehentlichen Beschädigungen.
Ästhetisch ins Smart-Home-Setup passen – Kein unansehnliches Klebeband oder provisorische Halterungen mehr.
Ich habe inzwischen Gehäuse für Temperatur- und Luftfeuchtigkeitssensoren, Bewegungssensoren und smarte Steckdosenmodule gedruckt.
Nützliche Haushaltsgegenstände
Neben Smart-Home-Zubehör habe ich auch vieles für den Haushalt gedruckt – praktische kleine Helfer, die den Alltag erleichtern:
- Kabelhalter & Organizer – Kein Kabelchaos mehr hinter dem Schreibtisch.
- Küchenutensilien – Von individuell angepassten Gewürzhalterungen bis zu Ersatzteilen für alte Küchengeräte.
- Wandhalterungen & Haken – Perfekt für Geräte, die sonst einfach herumliegen würden.
Besonders schön ist, dass ich all diese Dinge nach meinen eigenen Bedürfnissen anpassen kann. Brauche ich eine spezielle Halterung mit einem bestimmten Bohrlochdurchmesser? Kein Problem, einfach designen und drucken.
Vergleich zum Anycubic i3 Mega – Ein riesiger Sprung
Mein alter Anycubic i3 Mega hat mir viele gute Dienste geleistet, aber der Unterschied zum Bambu Lab A1 Mini ist enorm.
1. Bedienung & Einrichtung
Beim Anycubic musste ich regelmäßig das Druckbett von Hand neu nivellieren, was auf Dauer extrem nervig war. Der A1 Mini nimmt mir das komplett ab – einfach einschalten, Kalibrierung durchlaufen lassen und drucken.
2. Druckgeschwindigkeit & Präzision
Der A1 Mini druckt nicht nur schneller, sondern auch viel sauberer. Selbst feine Details kommen gestochen scharf heraus. Die Layerhaftung ist ausgezeichnet, und ich hatte bisher kaum Probleme mit Warping oder ungleichmäßigen Drucken.
3. Software & App-Unterstützung
Ein absoluter Gamechanger ist für mich die Bambu Studio-App. Ich kann direkt von meinem Smartphone drucken, auf Community-Modelle zugreifen und sogar den Druckprozess überwachen. Kein umständliches Arbeiten mit SD-Karten mehr!
4. Geräuschentwicklung
Der A1 Mini ist deutlich leiser als mein alter Drucker. Gerade in einer Wohnung ist das ein riesiger Vorteil.

Was mir besonders gut gefällt
Neben den großen Unterschieden gibt es ein paar Dinge, die mir beim Bambu Lab A1 Mini besonders positiv aufgefallen sind:
- Zuverlässigkeit – Keine unerwarteten Fehler, kein ständiges Nachjustieren.
- Automatische Fehlererkennung – Falls doch mal etwas schiefgeht, meldet sich der Drucker.
- Filament-Sensor – Wenn das Filament zur Neige geht, pausiert der Drucker, statt einfach ins Leere zu drucken.
- Wartungsfreundlichkeit – Nur minimale Pflege notwendig (Düse reinigen, Druckbett abwischen).
Gibt es auch Kritikpunkte?
So begeistert ich vom Bambu Lab A1 Mini bin, ein paar Dinge gibt es, die noch besser sein könnten:
- Eingeschränkter Bauraum – Die Druckfläche von 180×180 mm reicht für viele Projekte aus, aber für größere Modelle muss ich in mehreren Teilen drucken oder auf einen größeren Drucker ausweichen.
- Kein beheizter Bauraum – PLA und PETG druckt der A1 Mini problemlos, aber für Materialien wie ABS wäre eine geschlossene, beheizte Kammer von Vorteil, um Warping zu vermeiden.
- Ersatzteile & Reparaturen – Bambu Lab setzt stark auf eigene Komponenten. Sollte mal etwas kaputtgehen, kann es schwieriger sein, Ersatzteile oder Drittanbieter-Lösungen zu finden, als bei offenen Drucksystemen.
Diese Punkte sind für mich aber nicht gravierend, da ich hauptsächlich mit PLA drucke und keine extrem großen Modelle benötige, aber sie könnten für einige Nutzer relevant sein – je nachdem, welche Materialien und Projekte sie umsetzen wollen.

Fazit: Lohnt sich der Bambu Lab A1 Mini?
Nach drei Monaten intensiver Nutzung kann ich sagen: Ja, absolut!
Der A1 Mini ist ein kompakter, zuverlässiger und extrem einfach zu bedienender 3D-Drucker, der sich sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Nutzer eignet. Besonders, wenn man Wert auf minimale Wartung, hohe Druckqualität und eine einfache Bedienung legt, ist dieser Drucker eine fantastische Wahl.
Wer regelmäßig funktionale Teile drucken möchte oder einfach einen stressfreien 3D-Drucker sucht, wird mit dem A1 Mini sehr glücklich werden.
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